D-Kuppler von „23. August“

CFR 764.15 (Achsfolge Dn2t)

Nach dem Zweiten Weltkrieg unternahm die rumänische Staatsbahn CFR Bemühungen ihren Schmalspurfuhrpark zu vereinheitlichen. Das hatte neben der Beschaffung von Maschinen aus Polen auch den Bau von Tender- und Schlepptenderloks bei der Bukarester Lokfabrik „23. August“ zur Folge.

Als Vorbilder der vierfach gekuppelten Tenderlokomotiven dienten die Reihen 764.0 bzw. 764.1 des Berliner Herstellers Schwartzkopff aus den 1920er Jahren bzw. deren Nachbauten von Reșița aus den 1930er Jahren. Zehn vierachsige Tenderlokomotiven mit den Nummern 764 151 bis 160 baute „23. August“ im Jahr 1949 für die CFR.

Zur Wusch gelangten die formschönen Maschinen der Reihe 764.15 erst relativ spät und dienten dann vornehmlich zu Heizzwecken, denn die Dieselloks der Reihe 87 konnten die Personenwagen im Winter nicht aus eigener Kraft beheizen. Gleichwohl stand die Lok 764 155 noch in den 1990er Jahren für Sonderfahrten zwischen Sibiu (Hermannstadt) und Agnita (Agnetheln) zur Verfügung.

Folgende Lokomotiven der CFR-Reihe 764.15 verkehrten auf der Wusch:

  • 764 155 überdauerte noch viele Jahre die Stilllegung der Wusch neben dem Schmalspurlokschuppen in Sibiu, bis sie 2011 im Zuge einer „Aufräumaktion“ nach Târgu Mureș (Neumarkt) verbracht wurde. Die Lok soll heute auf dem Gelände des dortigen Depot hinterstellt sein.
  • 764 156 wurde nach einem zwischenzeitlichen Aufenthalt in Gurahonț (im Kreischgebiet bei Arad) hergerichtet und erinnert nunmehr als Denkmallok in Alba Iulia (Karlsburg) an die einstige Schmalspurbahn nach Zlatna (Kleinschlatten).
  • 764 158 wurde Mitte der 1990er Jahre vor dem Bahnhof in Sighișoara (Schäßburg) aufgestellt, wo einst die Strecke der Wusch ihren Anfang nahm. Im August 2021 wurde die Lok durch die APM übernommen und auf die Gleise im Harbachtal zurückgebracht.

An ihrem langjährigen Abstellort vor dem Bahnhof in Sighișoara war 764 158 von einer Seite zuletzt unzugänglich zugewachsen und von der anderen Seite oftmals zugeparkt. Am Morgen des 24.09.2017 war jedoch ein weitgehend ungestörter Blick auf den D-Kuppler möglich.

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